[Fortsetzung]

Reisetagebuch von Sabine

Libyen 2000

20.10.2000 

Am Morgen bin ich auf einen Hügel geklettert. Von dort aus konnte man hervorragend den Grund für den nächtlichen Wassereinbruch sehen. Es ist windig aber es regnet nicht mehr so oft. Nach den ersten paar Metern Piste fahren wir uns fest. Der Boden ist so aufgeweicht. Mit viel schaufelei und Sandblechen sind wir schnell wieder frei dafür aber nass. Wir erreichen den ersten Waypoint und Kalle fällt fast der Auspuff ab. Wir machen eine Wartungspause. 

Bild links: Wadidurchquerung

Wir fahren weiter und müssen einige Wadis queren die vorerst nur knietief waren. Heris Auto ist mittendrin stehen geblieben weil seine Kontakte nass geworden sind. Der letzte Wadi allerdings war richtig voll mit Wasser. Ich bin angeseilt im Wasser durch gewatet um die Beschaffung des Untergrundes zu testen. An der tiefsten Stelle war ich bis zur Hüfte im Wasser. Der Fluss hatte eine ganz schöne Strömung.

Mit GPS Peilung erreichten wir am Abend unser Tagesetappenziel das Steinmahl. Die beschriebene Piste im Göttler war etwas diffus zu finden und so sind wir nach Peilung gefahren. Die Landschaft wird immer lebensfeindlicher. Wir bewegen uns in einer Mondlandschaft. Im lauen Wind bauen wir unsere Zelte auf. Diesmal ohne Schutz – mitten im Nichts. Nur ein Steinhaufen und Kamelköttel lagen um uns herum. Alle waren ganz schön erschöpft und wir legten uns früh schlafen. In der Nacht gab es einen schweren Sturm. Unsere Campingmöbel sind im hohen Bogen durch die Wüste geflogen. Thomas hat alles wieder eingesammelt. Nur ein Topfdeckel bleibt für immer verschwunden.

Bild rechts: Reittier des Kamelhirten

21.10.2000

Heute morgen war alles voller Sand was draussen gestanden hat. Nach unserem Frühstück kam ein Hirte mit einer Herde Kamele. Es war interessant die Kamele aus der Nähe zu beobachten. Sie kratzten sich an Heris Autolampen. An unseren Auto   beschnupperten sie unsere Wassertanks.

 

Bild oben: Kamele beschnuppern unser Auto

Bild rechts: Das Kamel beschnuppert die Wassertanks von unserem Auto

 

 Nach einer kurzen Reparatur an unserem Auto ging es weiter über die Steine. Wir haben einen neue Route eingeben müssen. Im neuem Göttler wurde eine neue Route beschrieben. Die alte war nicht mehr befahrbar. Bei einem Bohrkamp sehen wir nicht den Pistenabzweig und fahren, nachdem wir Luft abgelassen haben an den Ausläufern des Erg Awbari entlang. Die Spuren enden in einer Sanddüne. Zum Brunnen Hassi Nahia ist es nicht mehr weit. Aber wir kommen nicht weiter. Thomas ist zu Fuß mit GPS durch  die Sanddünen gelaufen um die Umgebung zu überprüfen und um einen anderen Weg zu finden. Wir fahren zum Bohrkamp zurück und finden den richtigen Weg. Nach einem Kilometer stehen wir am Brunnen. Unsere Tagesetappe war 76 km. Wir beschließen zu bleiben. Wir übernachte in den Sanddünen. Es ist windstill und warm. Thomas hat ein Brot gebacken! Am Abend bekommen wir Besuch. Wir können mit einer Aspirin vorerst aushelfen.

 

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