[Fortsetzung]

Reisetagebuch von Sabine

Libyen 2000

16.10.2000 

Wir genießen unser erstes tunesisches Frühstück. Heute wollen wir bis zur libyschen Grenze vordringen. Alle tanken etwas billigeren Sprit und Heri geht noch schnell telefonieren. Tom und ich suchen im Wörterbuch nach dem Wort Diesel.  Im Sonnenschein geht es auf die Autobahn.

Gegen Mittag machen wir eine Pause am Strand vor Gabes. Thomas hat schon mal die Sandbleche ausprobiert. Er hatte sich versehentlich festgefahren. Wir fahren weiter nachdem Heri die Zündung an seinem Wagen eingestellt hat. Wegen der Nachtblindheit von Heri und Gaby müssen wir hinter Medenine anhalten. Auch Kalle fühlte sich nicht mehr in der Lage zu fahren. Tom und ich kundschaften einen Übernachtungsplatz aus und lotsen die anderen dahin. Der Platz ist ein wenig steinig. Durch unsere Scheinwerfer ist der Sohn der Landbesitzers auf uns aufmerksam geworden. Er gesellt sich zu uns.  

 

Bild oben: "Tankstelle" vor der libyschen Grenze mit geschmuggelten Sprit

Bild unten: Kalle (1. v. l.) mit Sohn des L. und dessen Schwestern

17.10.2000 

Der Sohn des Landbesitzer kam am Morgen und brachte uns Brot und leckere Granatäpfel. Außerdem stellte er uns noch seine Schwestern vor. Nach unserem ersten Wildcampen geht zur libyschen Grenze. In Ben Guerdane wird noch eingekauft und Geld gewechselt. Durch den schlechten Doller bekommen wir für 2000FF nur 460 LD. Gegen 15 Uhr sind wir an der Grenze. Der tunesische Zoll macht keine Anstalten. 

Wir begegnen den ersten Sahara-Fahrern. Sie sind mürrisch und wollen eher nichts mit uns zu tun haben. Wahrscheinlich fürchten sie Konkurrenz?  Mit vielen Kulis bewaffnet fahren wir zur libyschen Grenze. Schnell verschwinden einige Kulis im Polizeihäusschen und man weist uns in ein extra Spur. Thomas verewigt uns in einem Buch der Polizei. Alles geht zügig seinen Gang. Einen halbe Stunde später sind wir am Zoll und wickeln die Formalitäten für die Autos ab. Thomas nimmt erneut Kulis mit. Ein in Braunschweig studierter Libyer sagte zu Tom dass er schnell dazugelernt hat als er die Kulis sah. Sie sind hier wirklich Mangelware. Und noch eine Schranke. Man sagt uns, dass wir uns noch bei der Touristenpolizei melden sollen. So sei es.

In der Dämmerung fahren wir an der Küste entlang, kaufen noch ein Stück Hammel und suchen einen Übernachtungsplatz (25 km hinter der Grenze in der nähe eines Kraftwerkes-meerfern). Zwischen trockene Salzseen schlagen wir auf einem Sandhügel  im Dunkeln unser Lager auf. Thomas kocht köstlichen Hammeleintopf. Wir begießen unsere Ankunft in Libyen mit einer „Dose“ Wein.

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Bild links: Geldwechsler vor der libyschen Grenze