[Fortsetzung]

Reisetagebuch von Sabine

Libyen 2000

Bild links: Lager vor der Sandbank

 

 

29.10.2000 

Wir fahren von der Akazie los mit sage und schreibe 30 km/h bewegen wir uns zurück Richtung Gästehaus. Am Gästehaus tanken wir unsere Wasservorräte auf und trinken beim ägyptischen Wirt noch eine eiskalte Cola. Eine Neckermann-Truppe kommt vorbei und fragt uns nach Luft. Unvorstellbar dass die Reisegruppe keinen Kompressor dabei hatte. Der Weg ist doch so steinig. Nach der Erfrischung geht es weiter. Kalle fuhr vor. Wir hielten kurzzeitig an um einen Brotteig zuzubereiten oder zu pinkeln. Wir konnte ja jederzeit bei diesem Tempo aufschließen. Während der Fahrt diskutierten wir über den Schaden. Die momentane Konstruktion hielt immer noch aber wie konnte es überhaupt dazu kommen? Der Rahmen war an einigen Stellen sehr schlecht geschweißt. Nicht auszudenken was gewesen wäre, wenn das an einer kritischeren Stelle passiert wäre.

Die Konstruktion hält! Vielleicht schaffen wir es ja. Wir schleppen uns bis zum Rande der Sandbank. Die Spritpumpe unseres Autos macht komische Geräusche. Tom macht sich Sorgen.

 

Bild rechts: mit Seilen und Stange ist der gebrochene Rahmen fixiert. Die Konstruktion haelt 450 km!

 

 

30.10.2000 

Wir stehen vor dem Sandfeld. Tom fährt mit Kalle vor und erkundet die Lage. In der Ferne kann ich erkennen, dass Sie sich festgefahren haben. Der Sand ist ganz weich und es ist jetzt schon sehr heiss.  Vor uns liegen 16 Kilometer Sandfeld. Kalle fährt vor. Er fährt sich fest. Wir buddeln und buddeln ohne Ende. Aber wir kommen nur mühsam vorwärts. Unser Auto hat keine Mühe. Mitten im Sandfeld bekommen wir Besuch. Die Schweizer sind wieder auf den Rückweg. Einer schreitet zu Kalles Auto und überprüft den Luftdruck. In der Hitze sind die Reifen heiß geworden und der Luftdruck gestiegen. Thomas lässt auch erneut Luft ab. „Es fährt sich wie auf Eiern“. Kalle kann nun auch längere Strecken fahren. Die Schweizer fahren weiter. Mittendrin bleibt Kalle stehen. Das Auto hatte sich zu stark erhitzt und die Kupplung will nun auch nicht mehr. Zwangspause. In der Ferne sehe ich die Schweizer und ihre Fata Morgana; denn ich sehe sie zweimal!! Es scheint, dass sie Luft in die Reifen lassen. Da muss das Ende des Sandfeldes sein! Wir schieben Kalle erneut an und erreichen die feste Strasse. Es ist 4 Uhr und wir sind ziemlich kaputt. Nach einem kurzen Einkauf in Timsah schleppen wir Kalle von der Asphaltstrecke zu einem geeigneten Übernachtungsplatz. Thomas macht Omelett. Kalle ist fertig. Später erzählte Kalle, dass er seinem „James“ versprochen hatte ihn zu behalten wenn es durch die Sandbank kommt. „Hättet ihr nicht so tapfer gebuddelt, dann hätte ich schon längst aufgegeben.“

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