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Urlaub in Luxor vom 28.12.00 - 11.1.01 oder

Wiedersehen mit Mahmoud!

Luxor ist fuer uns ein schon bekanntes Urlaubsziel. Wir hatten damals Mahmoud kennen gelernt der uns mit seinem Motorboot ueber den Nil gefahren hat. Mahmoud ist nett und hilfsbereit und wir schlossen damals schnell Freundschaft. Er ist verheiratet und hat mittlerweile zwei Kinder

Bild links: Blick auf den Luxor-Tempel

 

 

 

 

 

 

Nach knapp zwei Jahren hat es uns wieder gepackt: wir mussten nach Luxor. Erst mal nur so und spaeter stellte sich heraus, dass wir eigentlich nur wegen Mahmoud zurueck gekommen sind. Wir wollten Mahmoud sehen!!

Es hat sich viel in Luxor gaendert. Aus den stillen Stassen entlang des Bazars tobt jetzt der Baer und jeder Einwohner Luxors versucht seinen Kram an die Touris zu verkaufen. Mit allen moeglichen Mitteln wir um jeden Kunden gekaempft. Mancher Einkauf kann da zum Spiessrutenlauf werden. Wenn wir genug hatten von dem Trubel sind wir rueber zur Westbank. Das ist mittlerweile auch nicht immer ganz einfach da auch am Kai mehrmals angesprochen wird mit einen der Feluken ueberzusetzen oder gar auf der Westbank ein vermitteltes Taxi zu steigen. Tom und ich haben daher immer die oeffentliche Faehre genommen. Fuer eine Ausflugsfahrt  ueber dem Nil hatten wir immer Mahmoud gefragt.  Waehrend unseres Aufenthalts in Luxor haben wir doch einiges erleben koennen. An einem Tag waren alle Feluka Katipaene weg! Keiner quatschte uns an es war ganz still und unheimlich. Ein Zeichen dafuer dass einiges hier in Aegypten nicht stimmt. Was war passiert? Am Vorabend kam einer der zahlreichen Soldaten zum Nilufer zu den Feluka Kapitaene und verbot einen von denen weiter Touristen ueberzusetzten. Der Aegypter sah sich wohl in seiner Existenz bedroht und ermordete den Soldaten! Daraufhin wurden alle Feluka Kapitaene festgenommen und zwei Tage festgehalten. Wir machten uns Sorgen um Mahmoud aber er war gluecklicheweise auf der Westbank und konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

 

Mahmoud geht es leider nicht mehr so gut. Hatte er doch damals ein Moterboot und somit einen sichere Einkommensquelle. Jetzt hat er nichts mehr. Kein Moterboot und keine Feluka. Er musste alles verkaufen. Selbst die Lizenz als Feluka Kapitaen hat er nicht mehr. Er hält sich jetzt mit Vermitteln von Touristen an die Feluken ueber Wasser.  

Wir verbrachten einige Tage mit Mahmoud auf der Westbank. Auch wurden wir in Mahmouds bescheidenes Haus zu einem koestlichen Mahl eingeladen. Wir lernten Fatma seine Frau und seinen 1 1/2 jaehrigen Sohn Hassan kennen.  Fatmas Schwester war auch da. Das Haus ist aus Lehm gebaut und eine winzige Gluehbirne mit Strom des Nachbarns erleuchtete das bescheidene Heim. Einziges Moebelstueck im Haus ist eine Bank. Wir sassen auf dem Boden auf einer Decke.

Was haben wir noch in Luxor getrieben neben all den Leben um Mahmoud herum? Wir haben doch noch einige unentdeckte Tempel und Ruinen gesehen  die uns wirklich beeindruckten. Ausserdem waren wir noch zur Lightshow in Karnak. Auf der Westbank haben wir uns Fahrraeder geliehen und sind damit ein wenig durch die Felder und die angrenzende Wueste gefahren. Das war etwas anstrengend hatte aber den Vorteil nicht angesprochen zu werden. Früher konnte man einfach so durch die  Felder gehen und die Aegypter bei der Landarbeit beobachten. Jetzt geht das nicht mehr!

Bild links: Tempel Hatshepsut

 

 

 

 

 

Wir sind noch geklettert! Diesmal wollten wir hoeher hinaus. Wir erklommen den hoechsten Gipfel ueber dem Hatshepsut Tempel. Diesmal hatten wir es wirklich geschafft. Aber nicht ohne Folgen. Ich hatte mir Blasen gelaufen. Das brauchte zwei Tage zum ausheilen.

 

Bild oben: Auf dem Gipfel

Mahmoud begleitete uns auf den Tiermarkt von Luxor. Das war wirklich Aegypten live. Neben Wasserbueffeln, Ziegen und Eseln wurden noch allerhand praktische Dinge zur Viehzucht angeboten. Da wir schnell auffielen musste uns noch eine Attraktion gezeigt werden. Ein Aegyter hatte Kobras dabei und fuehrte sie uns vor.

Ansonsten verbrachten wir auch viel Zeit auf der Dachterasse unseres Hotels New Emilio. In der Regel waren wir immer die letzen. Oben auf der Dachterasse kann man Luxor gut ueberblicken. Bei gutem Wetter kann man sogar den Tempel Hatshepsut sehen. Der Blick auf den Luxor Tempel des Nachts ist natuerlich auch nicht schlecht. Und da war ja noch Silvester! Es gab ein Galadinner auf dieser Dachterasse. Das war wirklich toll. Neben einem gigantischen Buffets war noch Schlangenbeschwoerer (der vom Tiermarkt), Tanz- und Musikgruppen zugange. Wir hatten eine Menge Spass. Und bei der Kulisse gab das natuerlich einen besonderen Kick.

Bild links: Auf dem Tiermarkt

 

 

Mahmoud wurde nach Neujahr erneut Vater. Er bekam eine Tochter die zunaechst zu unserer Ueberraschung keinen Namen erhielt. Wird es die naechsten Tage ueberleben? Wir wurden zu Fatmas Eltern gebracht, wo wir die Tochter sehen konnten. Ja das war auch ein beeindruckendes Erlebnis. Jetzt hat die Tochter einen Namen: Iman.

Bild links: Familienglueck

Nach all den Erlebnissen war es nicht einfach sich von Mahmoud zu verabschieden. Vor allen Dingen, daß seine Zukunft und die seiner Familie sehr ungewiss ist brachte uns zu folgenden Schritt:  Wir eroeffneten Mahmoud ein Konto bei der National Bank of Egypt. Auf dieses Konto ueberweisen wir Mahmoud einen kleinen Betrag. Ein kleiner Schritt um seinen Traum wieder eine eigene Feluka zu besitzen naeher kommt. Eine kleine Feluka kostet ca. 6000 DM und bedeutet ein Ueberleben in Luxor.

Wenn Ihr Mahmoud auch etwas spenden wollt. So koennt ihr das gerne machen. Schreibt mir eine EMail. Falls ihr in Luxor noch einen guten Fremdenfuehrer sucht dann ist Mahmoud Euer Mann.